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Behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam erziehen

Allgemein KVHS News

Zertifikatsübergabe der Kreisvolkshochschule: Zehn Erzieherinnen haben mit der mündlichen Prüfung am 26.10. den Weiterbildungslehrgang „Integrative Erziehung und Bildung in Tageseinrichtungen für Kinder“ erfolgreich abgeschlossen. Die landesweit anerkannte Qualifizierungsmaßnahme befähigt die Absolventinnen als sozialpädagogische Fachkräfte in integrativen Einrichtungen tätig zu sein.

Die zehn Erzieherinnen haben an 14 Wochenenden und in einem fünftägigen Bildungsurlaubsseminar die Schulbank gedrückt, um das Thema der Gemeinsamen Erziehung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Angefangen bei der Entwicklungsgeschichte und den gesetzlichen Grundlagen von Integration über gesellschaftlichen Kontext und medizinische Sichtweise von Behinderung bis hin zur ganz konkreten pädagogisch-methodischen Arbeit im Kindergartenalltag reichte die Themenpalette. Die Teilnehmerinnen, die alle Praxiserfahrung mitbringen und zum Teil selbst schon eine Integrationsgruppe in ihren Einrichtungen betreuen, haben das Gelernte anhand einer schriftlichen Hausarbeit umgesetzt und reflektiert. Mit dem Abschluss-Kolloquium wurde der Lehrgang erfolgreich beendet.

Integration im Kindergarten bedeutet, Kinder mit unterschiedlichen Begabungen, Fähigkeiten und Entwicklungen zusammenzuführen und zu fördern. Sie geht von dem Grundgedanken aus, dass Gemeinsamkeit und Gegenseitigkeit mehr bewirkt als Ausgrenzung. Erprobungsprojekte haben gezeigt, dass in sehr vielen Fällen behinderte Kinder schnellere und bessere Fortschritte machen, wenn sie mit nichtbehinderten Kindern gemeinsam spielen und lernen. Es besteht auch deshalb seit langem ein gesetzlicher Auftrag, die integrative Arbeit im frühkindlichen Bereich zu fördern und die Heilpädagogischen Einrichtungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. In unserer Region gibt es bereits viele Kitas, die eine sogenannte I-Gruppe eingerichtet haben. Eine Voraussetzung dafür ist die entsprechende Qualifikation der Fachkräfte.

Mit den Absolventinnen dieses Lehrgangs wird der Kreis der Mitarbeiterinnen vergrößert, die dem Rechtsanspruch zur gemeinsamen Erziehung genügen und ein qualifiziertes Handwerkszeug für die alltägliche pädagogische Arbeit erwoben haben.