Der KVHS-Lerntreff: Acht Monate Grundbildung – und ein erfreulicher Ausblick

KVHS News

Neue Lernorte und viele neue Erfahrungen im Landkreis Uelzen.

Acht ausgefüllte Projektmonate sind vergangen – und das Jahresende ist zugleich (vorerst) das Ende des vom Deutschen Volkshochschul-Verband finanzierten Lerntreffs. Zum 31.Dezember sind alle der (bisher) beantragten und 350 Unterrichtsstunden unterrichtet. Janina Fuge, Projektkoordinatorin: „Wir hier bei der KVHS haben viel gelernt: Darüber, was Grundbildung sein kann, sein darf und sein sollte, welche Wege es gibt, Menschen mit Grundbildungsbedarf mit passenden Angeboten zu versorgen, auch darüber, wie mühevoll der Weg ist. Aber vor allem haben wir gelernt, wie wichtig diese Aufgabe ist und wie wundervoll auch die Rückmeldungen der Menschen sind, die so viel Freude am Lernen hatten“.
An dezentralen Lernorten und mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen in der Region wurden Angebote geschaffen, die helfen, Menschen zu mehr Grundbildung und Alltagskompetenz zu befähigen. Für Werkstatt-Mitarbeitende bei Leben leben waren es wöchentliche Kurse in Lesen & Schreiben, Rechnen sowie zum Umgang mit Sozialen Medien und dem Internet. Der Bücherbus hat neue Bücher und Lehrwerke in einfacher Sprache angeschafft und hat seit Juni eine neue Haltestelle   bei Leben leben am Funkturm, um den Lernenden dort sein buntes Fahrbücherei-Angebot vorzustellen. Gemeinsam mit der Lebensmittelrettung gab es bereits Kochkurse „Gesundes günstig kochen“ direkt im Anschluss an die Lebensmittelausgaben. Auch Kurse für soziale Grundkompetenzen oder EDV-Grundkenntnisse für unterschiedliche Zielgruppen sind in diesem Zusammenhang angeboten worden, beispielsweise zwei Workshops zu „Sozialen Grundkompetenzen“ für das Kleine Stadtatelier. Zudem konnten über das Projekt für Mitarbeitende des Landkreises Uelzen und des Jobcenters Sensibilisierungsschulungen organisiert werden, um es leichter zu machen, Betroffenen Hilfe anbieten zu können. Das Regionale Grundbildungszentrum in Lüneburg steht dem Projekt dabei als Ansprechpartner zur Seite, der Landkreis Uelzen unterstützte das Projekt mit allerlei tatkräftiger Mitarbeitenden-Kraft an unterschiedlichen Stellen.
Eine weitere positive Folge des Projektes: Bislang zwei Treffen „Runder Tisch Alphabetisierung“ – in Kooperation mit dem Landkreis und vielen Akteur*innen aus der Region, die mit großem Interesse und Elan an der Thematik weiter mitwirken wollen.
Zum Hintergrund:  Rund 10.000 Menschen „mit geringer Literarität“ gibt es im Landkreis Uelzen – sie alle haben Schwierigkeiten, richtig zu lesen, zu schreiben oder zu rechnen. Fast jedem 7. Erwachsenen geht es deutschlandweit so – „funktionaler Analphabetismus“ ist ein leider sehr weit verbreitetes Problem.
Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) fördert(e) im Jahr 2023 die Einrichtung von insgesamt 59 „vhs-Lerntreffs im Quartier“, mit denen Volkshochschulen in offenen, sozialräumlichen Lernorten Alphabetisierung anbieten. Jeder Lerntreff wird mit jeweils bis zu 30.000 Euro gefördert.

Drei Tage vor Weihnachten kam nun noch die erfreuliche Nachricht, dass trotz (drohender) Bundes-Haushaltssperre dem DVV Gelder zur Verfügung stehen, die für eine Fortsetzung des Lerntreffs um bis zu sechs Monate beantragt werden können – und das werden wir natürlich tun....