KVHS startet Projekt „VHS-Lerntreff“

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Niedrigschwellige Angebote und Grundbildung für viele Menschen im Landkreis Uelzen sind zum Greifen nah - und werden bereits angenommen..

Rund 10.000 Menschen „mit geringer Literarität“ gibt es im Landkreis Uelzen – sie alle haben Schwierigkeiten, richtig zu lesen, zu schreiben oder zu rechnen. „Funktionaler Analphabetismus“ heißt das Stichwort, das bedeutet: Selbst, wenn einzelne Wörter und Zahlen erkannt werden, so ist flüssiges Lesen und Schreiben nur schwer oder auch gar nicht möglich. Fast jedem 7. Erwachsenen geht es deutschlandweit so – kein guter Zustand, denn oftmals bleibt die Teilhabe im Alltag auf der Strecke.

Das will das Projekt „VHS-Lerntreff“ nun ändern: Knapp 30.000 Euro hat die Kreisvolkshochschule vom Deutschen Volkshochschulverband dafür bekommen, bis Jahresende niedrigschwellige Angebote zu schaffen – und Grundbildung für viele Menschen im Landkreis Uelzen zu ermöglichen.

Eine Reihe von Kooperationspartnern sind mit im Boot: Die Unternehmensgruppe Leben leben ist am Projekt genauso beteiligt wie der Bücherbus e.V., das DRK-Mehrgenerationenhaus in Ebstorf, die Lebensmittelrettung e.V. und das Kleine Stadtatelier. Gemeinsam sind bereits Angebote geschaffen worden, die helfen, Menschen zu mehr Grundbildung und Alltagskompetenz zu befähigen: Seit einigen Wochen gibt es für Werkstatt-Mitarbeitende bei Leben leben wöchentliche Kurse in Lesen & Schreiben, Rechnen und zum Umgang mit Sozialen Medien und dem Internet, der Bücherbus schafft neue Bücher und Lehrwerke in einfacher Sprache an – und besucht zudem am Donnerstag, den 22. Juni, erstmal Leben leben, um dort sein Angebot vorzustellen. Der Bus ist von 10-12 Uhr vor Ort, VertreterInnen der Presse sind herzlich eingeladen, dabei zu sein. Auch Kurse für soziale Grundkompetenzen oder EDV-Grundkenntnisse für unterschiedliche Zielgruppen sind in diesem Zusammenhang in Planung.

Auch der Landkreis Uelzen und das Jobcenter sind beteiligt. Die KVHS organisiert für Mitarbeitende Sensibilisierungsschulungen, um es leichter zu machen, Betroffenen Hilfe anbieten zu können. Das Regionale Grundbildungszentrum in Lüneburg steht dem Projekt dabei als Ansprechpartner zur Seite. „Wir möchten mit unserem Angebot erreichen, dass sich für möglichst viele Menschen vielleicht ganz kleine, aber insgesamt wahnsinnig wertvolle Verbesserungen für den Alltag ergeben“, sagt Dr. Janina Fuge, die bei der KVHS für das Projekt im Einsatz ist. „Und natürlich möchten wir auch erreichen, dass das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter wird – schließlich gibt es Möglichkeiten, Dinge zum Guten zu verändern.“